„Alles, was nicht mit Drogen zu tun hat, verliert komplett an Bedeutung!“

Eindringliche Worte fand Polizeihauptmeister Roland Hofmann beim Vortrag zur Drogenprävention für unsere 8. Jahrgangsstufe. Zusammen mit seinem Kollegen, Kriminalhauptmeister Jürgen Höller, informierte er über die gängigsten legalen wie illegalen Drogen, ihre Verbreitung, Herstellung und Wirkung. Unsere Schülerinnen und Schüler beteiligten sich rege mit zahlreichen Wortmeldungen und stellten viele Fragen. Erstaunt waren sie darüber, dass bereits vor 20000 Jahren Steinzeitmenschen Pilze als Rauschmittel konsumierten, erschreckt, dass bis ins letzte Jahrhundert Heroin und Kokain als Erkältungsmittel verabreicht wurden. Neben Filmmaterial zu biochemischen Prozessen und psychoanalytischen Studien berührten vor allem durchaus schockierende Bilder von Altersgenossen im Drogenrausch: „Dem geht’s top, der liegt zwar in seinem Erbrochenen, aber das merkt der gar nicht“, kommentierte Roland Hofmann eines der Fotos mit bitterer Ironie. Alarmierend fanden die ASGler auch die Tatsache, dass Nikotin stärker abhängig mache als Heroin und dass 25% der 12- bis 16jährigen bereits regelmäßig Alkohol trinken. Beide legale (!) Drogen erhöhen bis zu 18fach das Risiko bestimmter Krebsarten und gefährden natürlich den Erwerb des Führerscheins. Auch die beliebte Shisha war Thema des Vortrags: neu für unsere 8.Klässler war die Tatsache, dass eine Session dem Konsum von ca. 100 Zigaretten entspricht, eine ungeheure Menge, selbst wenn man sich eine Shisha teilt. Bedenklich findet Roland Hofmann, dass insbesondere Rap-Musiker, die in dieser Altersgruppe bewundert und gehört werden, Werbung fürs Shisha-Rauchen machen und sogar eigene Labels und Produkte über ihre Musik promoten.

Unter den illegalen Rauschmitteln lag das Augenmerk neben den bekannteren Substanzen wie der Einstiegsdroge Cannabis auf synthetischen Giften wie Ecstasy oder Crystal Meth. Letztere gilt als die gefährlichste Droge, die in Deutschland und durch die Nähe zu Tschechien vor allem in Bayern auf dem Markt ist. „Das erste Packerl bekommt ihr geschenkt!“, warnte der Polizeihauptmeister, „danach kommt ihr nicht mehr davon los! Und das Zeug frisst euch nachweislich Löcher ins Gehirn.“ Alles sei nur noch auf den Konsum ausgerichtet, Freunde, Familie, alles werde der Sucht geopfert.

Vorsicht sei auch beim Weggehen geboten: Es komme immer wieder vor, dass insbesondere Frauen Opfer von Vergewaltigungen nach sogenannten K.o.-Tropfen werden. Da man diese im Getränk weder sehen noch riechen und schmecken könne, sollte man sein Getränk nicht unbeobachtet herumstehen lassen. „Sollte euch das mal passieren – ihr wacht auf, wisst nichts mehr und bemerkt, dass etwas mit euch nicht stimmt, dann geht bitte sofort zur Polizei.“

Auch wenn der rhetorisch gewandte Polizeihauptmeister es verstand, die Aufmerksamkeit der ASGler durch witzige Pointen an einen sehr kurzweiligen Vortrag zu binden, brachte er das Wesentliche doch immer wieder in ernsten Sätzen auf den Punkt: Im Leben werde man immer wieder mit Problemen konfrontiert – und Rauschgift würde einem da nicht weiterhelfen. Sein Rat: „Akzeptiert euch, wie ihr seid, achtet euch selbst und engagiert euch sozial, im Sportverein, dann braucht ihr keine Drogen.“

Heidrun Berger-Asen