Moderne Fremdsprachen – Brücken in die Zukunft

„Fremdsprachen sind grenzüberschreitende Brücken – in die Arbeitswelt, in andere Kulturen, zu anderen Menschen.“ Mit diesem Gedanken hob Karl-Heinz Jopp-Lachner gleich zu Beginn seines Vortrags die Bedeutung derselben im Allgemeinen und des Französischen im Besonderen hervor. Für unsere 10. Jahrgangsstufe, die demnächst vor der Sprachenwahl für die Oberstufe steht, bot der Akademische Direktor vom Sprachenzentrum der Universität Passau eine Vielzahl an Informationen, veranschaulicht durch Filmmaterial oder Beispiele aus seinem eigenen Erfahrungsschatz. 

Besonderes Augenmerk richtete der Referent auf die globalisierte Arbeitswelt, die von Bewerbern grundsätzlich das Prinzip „Muttersprache +2“, also die Beherrschung von mindestens einer weiteren Sprache neben Englisch, einfordert. „Alle größeren Unternehmen haben Partner, Zweigstellen oder Dienstleister im Ausland. Bei gleicher Qualifikation bei einer Bewerbung ist die Mehrsprachigkeit durchaus ausschlaggebend.“ 

Warum aber Französisch? Für das spätere Erlernen weiterer romanischer Sprachen wie Italienisch oder Spanisch ist Französisch eine ausgezeichnete Basis. Außerdem ist es eine echte Weltsprache, die auf allen Kontinenten von etwa 200 Millionen Menschen gesprochen wird. „Zudem haben keine zwei Länder weltweit eine so enge Beziehung wie Deutschland und Frankreich“, erklärte Karl-Heinz Jopp-Lachner: Wirtschaft, Bildung, Außenpolitik, Verteidigung, Kultur, für Deutschland gibt es keine intensivere Partnerschaft in- und außerhalb der EU. Ihre Wurzeln datieren unter anderem zurück auf die Gründung des Königreichs Bayern durch Napoleon und fanden nach den beiden großen Weltkriegen ein hoffentlich unzerstörbares Fundament im Elysée-Vertrag von 1963. Dieser wurde vor wenigen Tagen in Aachen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in einer den heutigen Bedürfnissen angepassten Form neu unterzeichnet. „Die Zusammenarbeit unserer Länder bietet uns allen eine Zukunft, die auf Sicherheit beruht, und unsere Aussöhnung gilt als Vorbild für alle sich bekriegenden Länder dieser Welt wie bspw. Nord- und Südkorea.“ 

Das Fazit des Dozenten: „Englisch ist ein Muss, Französisch (und jede weitere Fremdsprache) ist ein Plus.“

Heidrun Berger-Asen