Savoir vivre 2019

Zum ersten Mal fand der Frankreichaustausch der 10. Klassen mit Le Mans in Kooperation mit dem Johannes-Gutenberg-Gymnasium aus Waldkirchen statt. Wir durften unsere Austauschpartner zuerst willkommen heißen und warteten alle sehr gespannt am Hauptbahnhof auf unsere Gäste. Bei den ersten Gesprächen stellte sich schnell heraus, wie es um die Sprachkenntnisse stand, aber mit welcher Sprache auch immer, irgendwie konnte man sich schon mit Händen und Füßen und Google unterhalten. Danach verbrachten unsere „corres“ ein ganzes Wochenende mit uns, das wir individuell gestalten durften. Am Montag und Mittwoch hatten die Franzosen die Möglichkeit unsere Schultage mitzuerleben, die zu unserem Glück kürzer sind als die französischen. Wir hatten viel freie Zeit am Nachmittag, aber weil wir von Regen, Schnee und Stürmen heimgesucht wurden, war es schwierig, ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Am Dienstag schien tatsächlich die Sonne, als wir uns nach München aufmachten, um das Deutsche Museum anzuschauen und die Stadt zu erkunden. Am Donnerstag fuhren die französischen Schüler in den Bayerischen Wald, wo sie Bergsteigerfeeling bekamen, als sie auf das Baum-Ei kletterten. Oben angekommen bot sich ihnen ein fantastischer Ausblick über den verschneiten „Woid“. Anschließend machten sie noch eine kleine Stadttour durch Waldkirchen. Am Freitag stand dann der Rundgang durch Passau auf dem Programm, bei dem wir in unserem besten Französisch die Passauer Sehenswürdigkeiten vorstellten. Im strömenden Regen waren wir auch bei der Demonstration „Fridays for future“ dabei und wateten danach durch Matsch und Pfützen bis zum Oberhaus. Dort gönnten wir uns ein gemeinsames Abschiedsessen und versuchten, wieder zu trocknen. Am nächsten Tag war es leider schon an der Zeit, uns zu verabschieden, aber die Gewissheit, dass wir sie bald wiedersehen würden, machte es uns ein bisschen leichter. 

Zwei Wochen später ging es dann auch schon los und je näher wir Le Mans kamen, desto größer wurde unsere Freude, unsere neuen Freunde wieder zu sehen. Frankreichs Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und so durften wir ein sonniges Wochenende genießen. Am Montag machten wir zusammen einen Ausflug in die Küstenstadt Saint Malo, wo wir viel Zeit hatten, über den Strand zu spazieren und die Stadt selbst zu besichtigen. Am Dienstag fanden wir heraus, wie anstrengend die Schultage in Frankreich sind. Von 8 bis 18 Uhr waren wir im Unterricht dabei und durften sogar mitmachen. Auch am Mittwochvormittag waren wir im Unterricht, aber an diesem Tag ist der Nachmittag in Frankreich immer frei. So hatten wir genug Zeit, um auf den Donnerstag hinzufiebern, an dem es endlich nach Paris ging. Früh morgens stiegen wir in den Zug ein und nach ca. drei Stunden Fahrt war „la Tour Eiffel“ in Sicht. Als Erstes schauten wir bei Notre Dame vorbei, zu diesem Zeitpunkt noch unversehrt. Im beeindruckenden Louvre konnten wir uns die Mona Lisa anschauen und selbstverständlich marschierten wir auch zum Eiffelturm. Im Anschluss war sportliche Höchstleistung gefragt, als wir die gefühlt tausend Stufen zur Basilika Sacré-Coeur in Montmartre hinaufstiegen, wo man dann eine fantastische Aussicht über Paris hatte. Nach etwas freier Zeit machten wir uns auf den Heimweg mit dem TGV und auch wenn es ein unvergesslicher Tag war, waren viele froh, als wir wieder zurück im kleineren und ruhigeren Le Mans waren. An unserem letzten Tag hatten wir auch wieder Unterricht und am Nachmittag etwas Freizeit. Am Abend mussten wir auch schon wieder packen. 

Die Woche ist viel zu schnell vergangen und wir haben unsere Gastfamilien in der kurzen Zeit sehr ins Herz geschlossen. Der Abschied fiel uns allen ziemlich schwer. Bestimmt werden sich die einen oder anderen in den Ferien besuchen oder anderweitig Kontakt halten.

Gundula Koch