In einer Großveranstaltung gedachten erstmals Tschechien, Österreich und Bayern gemeinsam der NS-Opfer – Das ASG gestaltete den ersten trinationalen Gedenktag zum Holocaust mit

Ab Minute 17:00 tritt der gemischte Chor des Adalbert-Stifter-Gymnasiums und des Gymnasiums Ceská aus Budweis auf!

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Landtags-Präsidentin Ilse Aigner, Wissenschaftsminister Bernd Sibler und die Parlamentspräsidenten von Tschechien und Oberösterreich sowie die Spitze des Zentralrats der Juden rund um dessen Präsidenten Josef Schuster und dessen Ex-Präsidentin Charlotte Knobloch, nur einige der prominenten Gäste, die den ersten trinationalen Gedenktag zum Holocaust begingen. Dies bedeute eine große Ehre für die Stadt Passau, führte OB Jürgen Dupper vor den Festgästen am NS-Denkmal am Inn aus. Er strich zwei Aspekte heraus, die das Andenken an den Holocaust so unerträglich machten: Erstens, dass so viele Menschen mitgemacht haben und zweitens die Denunziation in der Nachbarschaft und die Diskriminierung von Minderheiten wie den Juden. Deshalb dürfe man keinen Schlussstrich ziehen. Diese Forderung teilte Dupper mit nahezu allen Rednern wie Randek Vondráek (Präsident des Abgeordetenhauses des Parlaments der Tschechischen Republik), Josef Schuster (Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland), Landtags-Präsidentin Ilse Aigner oder Viktor Sigl (Präsident des Landtags von Oberösterreich). „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, dieser Satz zog sich ebenso als roter Faden durch die Reden wie die Warnung, aufkeimendem Extremismus von links wie von rechts ebenso energisch entgegenzutreten wie dem Antisemitismus. 

Umrahmt wurden die Ansprachen mit Beiträgen verschiedener Schulen aus Stadt und Landkreis, zu den musikalischen Höhepunkten gehörte das jüdische Lied „Shalom Aleijem“, vorgetragen von einem 75köpfigen gemeinsamen Chor des Adalbert-Stifter-Gymnasiums und des Gymnasiums Çeska aus Budweis. 

Zu den Zuhörern gehörten etliche Passauer wie Ottfried Fischer, Bürger, Stadträte und politische Mandatsträger. CSU-Kreisvorsitzender Dr. Holm Putzke hob am Rande hervor, wie notwendig die Erinnerung sei: „Wir haben die Verantwortung, das Band der Verbindung hochzuhalten mit unseren Nachbarländern, die auch vom Nationalsozialismus betroffen waren.“ Man teile eine gemeinsame Geschichte und so sei es wichtig, immer wieder an solchen Orten des Gedenkens zusammenzukommen und miteinander zu reden. 

Franz Danninger (Passauer Neue Presse vom 25. Januar 2020) Adaption: Heidrun Berger-Asen