Sprachen am ASG: Ein Schultag der besonderen Art

Französischtag am ASG: Von KI bis Kreativität – Ein Tag voller Entdeckungen und Spaß

Am Donnerstag, den 1. Februar 2024, erlebten die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe mit Französisch als 2. Fremdsprache am Adalbert-Stifter-Gymnasium Passau einen außergewöhnlichen Französischtag. Die ersten beiden Stunden standen ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz (KI) unter dem Motto „KI-K(l)ick: Zwischen Genie und Wahnsinn – die faszinierende Reise durch die Vorzüge und Tücken der Künstlichen Intelligenz“. Unter der Leitung von OStRin Claudia Lindner und StD Jochen Brand erhielten die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine Einführung in verschiedene Anwendungen der KI, sondern auch einen Einblick in deren Vorzüge und Gefahren. Die Schülerinnen und Schüler durften anschließend selbst experimentieren und entdecken, wie KI als Partner beim Erlernen einer Fremdsprache sinnvoll eingesetzt werden kann.

Ab der dritten bis zur sechsten Stunde wurde das Zepter von fünf engagierten Studentinnen von der Universität Passau, darunter drei Lehramtsstudentinnen für Französisch und zwei Französinnen, in die Hand genommen. Gemeinsam mit dem Fremdsprachenassistenten Alexis Levreux boten sie den Schülerinnen und Schülern ein facettenreiches Programm.

In Klassenzimmer 1, begleitet von Helene von Roennebeck, Nicola Kutzka und Daria Carausu, durfte in Phase 1 gepielt werden: Memory mit französischen Spezialitäten, Tabu mit Sportarten und „Wer bin ich?“ mit französischen Persönlichkeiten sorgten für spielerische Sprachpraxis. In Phase 2 nahmen alle Schülerinnen und Schüler an einem gemeinsamen kreativen Projekt teil: Sie gestalteten ein Plakat unter dem Motto „Das ist Frankreich für mich“ und präsentierten so ihre eigene Sicht auf das Nachbarland. Ein Musik-Bingo rundete die abwechslungsreiche Session ab.

In Klassenzimmer 2 präsentierten zeitgleich Maïlys Kopp und Lucie Pate ein ebenso aufregendes Programm. Unterstützt wurden sie dabei von Alexis Levreux, dem französischen Fremdsprachenassistenten, der in diesem Schuljahr bereits zum zweiten Mal die Französischschüler am ASG beim Sprachenlernen unterstützt. Ein Kahoot-Quiz mit allgemeinen Fragen zu Frankreich auf Deutsch und Französisch sorgte für Spannung. Eine Power-Point Präsentation mit fünf Gründen, Französisch zu lernen, sowie Links zu Austauschprogrammen gaben den Schülern wertvolle Einblicke und Anregungen. Die Schülerinnen und Schüler gestalteten ebenfalls Plakate zu verschiedenen Themen und präsentierten sie anschließend. Ein Quiz zu den Plakaten, Zeit für Fragen und eine angenehme musikalische Untermalung rundeten diesen Teil des Programms ab.

Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler war dabei nicht zu übersehen. Am Ende hörte man positive Rückmeldungen wie „C’était une bonne journée.“ (Das war ein guter Tag.), „C’était super, merci.2 (Das war super, danke.) und „Très cool.“ (Sehr cool.) – Äußerungen, die den Erfolg dieses besonderen Tages unterstreichen. Lachende Gesichter und sichtlich glückliche Schülerinnen und Schüler machten deutlich, dass alle organisatorischen Mühen mehr als wert waren.

Der Französischtag hat nicht nur für frischen Wind im Schulalltag gesorgt, sondern auch jede Menge Spaß und neue Eindrücke mit sich gebracht. Von lustigen Spielen bis hin zu spannenden Einblicken in die Welt der künstlichen Intelligenz und französischen Kultur – dieser Tag war eine perfekte Mischung aus Entertainment und lehrreichen Aha-Momenten. Die Schülerinnen und Schüler haben nicht nur gelacht, sondern auch etwas fürs Leben gelernt. Ein Tag, der definitiv in Erinnerung bleiben wird!


Die Lateinexkursion nach Künzing ins Museum Quintana

Auch die Lateinschülerinnen und -schüler der 8. und 9. Jahrgangsstufen durften am 1. Februar einen Tag ohne stundenplanmäßigen Unterricht verbringen. Begleitet von den drei Lehrkräften Pauline Pfister, Beatrix Gotthold-Thies und Magdalena Reitmaier ging es mit dem Bus ins beschauliche Künzing, den ältesten Ort im Landkreis Deggendorf. Ziel der Exkursion war das Museum Quintana, in dem erstaunliche archäologische Funde aus der Römer-Zeit ausgestellt werden. Damit bietet das Museum faszinierende Einblicke in die römische Geschichte und Kultur, was den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gab, Antike zu „erleben“ und ihr Wissen zur römischen Expansionspolitik vor Ort zu vertiefen. Die Neuntklässler konnten ihre Kenntnisse zu den Texten aus dem Bellum Gallicum von Gaius Iulius Caesar erweitern, die sie gerade im Unterricht behandelten.

Teilweise im strömenden Regen begaben sich die Schüler mit Hilfe der App „Actionbound“ auf die Spuren der Römer in Künzing. In einer Art Schnitzeljagd wurden sie zu den wichtigsten Orten der römischen Siedlung, die seit 2021 zum UNESCO-Welterbe zählen, geführt und konnten dabei ihr Wissen zu den Römern auf spielerische Weise unter Beweis stellen. Hier war auch die Fantasie der Schüler gefragt, denn vom hölzernen Amphitheater, dem Kastell und der zivilen Siedlung ist kaum noch etwas zu erkennen. Informationen dazu fanden sich aber zuhauf im Museum. Während die Neuntklässler zusätzliche Informationen sowie Fundstücke zu im Voraus vorbereiteten Referaten suchten und im Anschluss ihren Mitschülern präsentierten, erhielten die Lateinschülerinnen und -schüler der 8. Jahrgangsstufe eine Führung durch das Museum. Der Museumsleiter Dr. Roman Weindl gewährte Einblick in die Arbeit der Archäologen, aber noch viel mehr in die faszinierende Alltagswelt am Rande des Imperium Romanum.

So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, welche Rückschlüsse Wissenschaftler aus kleinsten Funden gewinnen können. Die Kleidung eines Soldaten der römischen Hilfstruppen, aber auch der Zivilbevölkerung durften drei Schüler am eigenen Leib erspüren. Besonders beeindruckte es die Schüler, eine etwa 1900 Jahre alte Tonscherbe in den Händen halten zu dürfen. Eine wichtige Rolle innerhalb der Führung nahm natürlich das Amphitheater ein, das bei seiner Entdeckung 2003 eine archäologische Sensation darstellte, da zum einen ein derartiger Fund im kleinen Quintana erstaunte, das lediglich eine Kohorte beheimatete,  und es sich dabei zum anderen um eines von nur zwei archäologisch gesicherten Holz-(Erde)-Amphitheatern in Deutschland handelt.

Beim anschließenden Workshop, in dem jeder mit Hilfe verschiedener Werkzeuge seine eigene Wachstafel aus Holz, Wachs und Lederbändern basteln durfte, waren alle Schülerinnen und Schüler konzentriert und eifrig bei der Arbeit. Gleich nach der Fertigstellung begannen die Schüler Nachrichten auf Deutsch oder Lateinisch ins Wachs zu ritzen.

Die bunte Mischung aus Actionbound an der frischen Luft, Museumsbesuch und Workshop bzw. Vorträgen sorgte für einen abwechslungsreichen Vormittag. Viel zu schnell vergingen die Stunden, sodass sich manche Schüler sogar noch mehr freie Zeit im Museum gewünscht hätten. Am Ende des Tages waren sich alle einig, dass die Exkursion trotz Pech beim Wetter äußerst gelungen war und für die kommenden Jahrgänge wiederholt werden soll.

Claudia Lindner und Magdalena Reitmaier