„Finanzplatz Europa“ – Wirtschaftskurse besuchen Vortragsreihe „Menschen in Europa“

Aktuelle ökonomische und gesellschaftspolitische Fragestellungen sind wichtiger Bestandteil des Unterrichts in Wirtschaft und Recht. Darum besuchten zwei Wirtschaftskurse der Q 11 und Q 12 eine hochinteressante Diskussion aus der Veranstaltungsreihe „Menschen in Europa“ der PNP, ein Format, das in den letzten Jahren schon zahlreiche Prominente nach Passau führte.

Diesmal diskutierte CDU-Wirtschaftsexperte Friedrich Merz mit Theodor Weimer, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Börse AG, und Ann-Kristin Achleitner, Wirtschaftswissenschaftlerin an der Technischen Universität München, über den Finanzplatz Europa.

Als Moderator Udo van Kampen den CDU-Politiker auf die Innenpolitik ansprach, kritisierte Merz auch die Halbzeitbilanz der Großen Koalition. „Wenn eine Bundesregierung in die zweite Hälfte geht, will ich nicht wissen, was sie gemacht hat, sondern was sie vorhat.” Denn das „bloße Abarbeiten des Koalitionsvertrages” reiche nicht in einer Zeit der „epochalen Veränderungen” und verschiedenster Herausforderungen. Diese seien neben dem Brexit und dem handelspolitisch problematischen Verhalten der USA insbesondere die Digitalisierung, das verbesserungsbedürftige Innovationsklima in Deutschland oder auch das reformbedürftige Sozial- und Steuersystem. Merz plädierte für eine „Agenda der Fleißigen“. 

Auf die Frage aus dem Publikum, ob er selbst Kanzlerkandidat werden wolle, sagte Merz: „Die Frage steht heute nicht an”, ergänzte aber mit einem Blick ins Publikum: „Ich fühle mich ermutigt!”

In der anspruchsvollen Diskussion konnten die Schüler auch immer wieder Anknüpfungspunkte zu Unterrichtsthemen herstellen, die Moderation von Udo van Kampen sorgte zudem für eine angenehme Diskussionsatmosphäre.

Berthold Wimmer

Foto: Passauer Neue Presse vom 08.11.2019