Wichtig ist es, aktiv zu werden!

Zwei Kontrahenten stehen sich gegenüber, angefeuert von ihren Klassenkameraden dreschen sie aufeinander ein – mit Schaumstoffschlangen. Die sogenannte „Arena“ ist nur eine der vielen Übungen, mit denen unsere 7.-Klässler am Adalbert-Stifter-Gymnasium am eigenen Leib erfahren, was Mobbing für den Einzelnen bedeutet. „Wenn ihr euren Favoriten anfeuert, euch mit ihm identifiziert und wollt, dass er gewinnt, seid ihr im Endeffekt Mit-Täter“, erläuterte Polizeihauptmeister Roland Hofmann von der PI Passau den Schülerinnen und Schülern. Er betreut als externer Experte das jährliche Projekt, das von Schulpsychologe Jürgen Kittel organisiert wird. „Was macht ihr, wenn ihr Zeuge einer Prügelei seid?“, wollte der Polizeihauptmeister wissen. „Die Polizei rufen, Leute direkt ansprechen“, schlug Florian vor. Wichtig sei es, etwas zu tun, aktiv zu werden, sich selbst aber keinesfalls in Gefahr zu bringen. Und: „Lieber ruft ihr uns zu oft an als zu wenig“, beruhigte Roland Hofmann auf die Frage hin, wenn die Jugendlichen sich über die Notwendigkeit eines Anrufs nicht sicher sind. Ein großer Schwerpunkt waren zudem Cybermobbing und Social Media. „Das Netz vergisst nichts. Ein einmal gepostetes Foto oder verbale Gewalt im Netz können nicht wieder gut gemacht werden, durch keine Entschuldigung, durch keine Strafe.“ Eindringlich erläuterte der Profi diese und weitere Gefahren der virtuellen Welt und forderte die Schüler auf: „Zeigt Zivilcourage, redet mit Vertrauenspersonen, mit dem Opfer, bietet Unterstützung an. Nichts zu tun ist keine Option.“ Bereits im Vorfeld fand für die Eltern ein gut besuchter Vortrag von Roland Hofmann zum Thema „Medienkompetenz“ statt. Er bemerkt ein gewisses Umdenken, eine Sensibilisierung hinsichtlich der Risiken, mit denen man die Kinder und Jugendlichen nicht allein lassen darf: „Das Handy ist das Tor zur Welt, auch zur hässlichen Seite.“  

Heidrun Berger-Asen