ASGler treffen als zukünftige Verbraucher zukünftige Landwirte

Nachdem im letzten Schuljahr die Studierenden der benachbarten Meisterschule für Landwirtschaft das Adalbert-Stifter-Gymnasium besuchten, um über ihre zukünftige Tätigkeit zu informieren, fand nun der Gegenbesuch statt. Nach einem kleinen Rundgang durch das frisch renovierte Schulgebäude der Land- und Hauswirtschaftsschule berichteten die angehenden Landwirtschaftsmeister und -meisterinnen von ihrem Arbeitsalltag. Unsere 10. Klassen bekamen hier vermittelt, dass ein Arbeitstag nicht nach acht Stunden endet und eine Arbeitswoche meist sieben Tage hat. Einen Einblick erhielten sie auch darüber, welche Investitionen ein Landwirt tätigen muss. Allein die Grundausstattung an Maschinen koste mindestens eine halbe Million Euro, so ein Studierender. Es wurde auch fleißig diskutiert. Zum Beispiel, wieviel ein Bauer für die Erzeugung von einem Liter Milch investieren muss und wieviel Gewinn er dabei erzielt. Dass ein Landwirt heutzutage viele Kühe halten muss, um überleben zu können, war hier jedem klar geworden. Den größten Gewinn machen große Handelsketten. Wer seine Lebensmittel direkt beim Bauern einkauft, könne dies verhindern, appellierte ein Meisterschüler.

Einblicke in die Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister vermittelte eine Studierende, die selbst Abitur hat. Sie erklärte, dass ein Landwirt bis zum Meister fast sechs Jahre Ausbildung durchlaufen müsse und sich so ein fundiertes Wissen angeeignet habe. Leider würde dies in der Gesellschaft oft anders gesehen und viele glaubten, es besser zu wissen, stellte die angehende Meisterin fest. 

Ein gemeinsames Mittagessen rundete den halben Vormittag ab, an dem es gelungen war, nicht über Landwirte, sondern mit ihnen zu sprechen. In Zeiten, in denen die Landwirtschaft sehr am Pranger steht, wichtiger denn je.

Ulrike Kohlpaintner