Das „Bündnis gegen Cybermobbing“ am ASG

Auch im letzten Jahr ist in Deutschland die Zahl der von Cybermobbing betroffenen Schülerinnen und Schülern wieder angestiegen wie die neuste SINUS-Studie zeigt: 52% der 14 – 17jährigen haben zum Beispiel mitbekommen, dass jemand von Cybermobbing betroffen war, 16% gaben an, selbst schon betroffen gewesen zu sein. Wie man hier präventiv tätig werden kann, zeigte Herr Wolf vom „Bündnis gegen Cybermobbing“ in vier Veranstaltungen Lehrern und Schülern der 10. Klassen des ASG auf. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden darin geschult, zwischen einem Konflikt und echtem  Mobbing zu unterscheiden, einen entstehenden Mobbingprozess sowie die unterschiedlichen Rollen bei Mobbing zu erkennen und die Motive und Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen.

Cybermobbing kann eine Vielzahl von Straftaten wie beispielweise Beleidigung, die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs oder Körperverletzung beinhalten. „Tatorte“ sind nicht nur eine Vielzahl von Apps. Auch vermehrt in Chats während Onlinespielen oder im e-Sport erleben Kinder und Jugendliche immer häufiger belastende Situationen, erläuterte der Referent.   

Anhand von Videosequenzen und Fallbeispielen wurden den Teilnehmenden die gravierenden  Auswirkungen von Cybermobbing auf die betroffenen Schülerinnen und Schülern klar vor Augen geführt.

Wichtig war hier die Erkenntnis, dass jeder etwas gegen Cybermobbing tun kann und sollte. Schon eine klare Positionierung gegen Mobbing sei daher eine präventive Maßnahme. Wenn potentiell Betroffene wüssten, dass sie sich Hilfe holen könnten und wo sie Unterstützung bekommen, seien sie keine hilflosen Opfer mehr, so Wolf.

Auch im Bereich der Intervention sei die gesamte Schulgemeinschaft gefordert. Hier gebe es eine Reihe von Konzepten, die etabliert werden können, um gegebenenfalls angemessen reagieren zu können.

Insgesamt ist es notwendig, Empathie und eine Kultur des Hinsehens zu fördern und sowohl ein pädagogisches Konzept als auch gegebenenfalls nötige disziplinarische Maßnahmen zur Verfügung zu haben, die klar kommuniziert werden.  Dies sind hohe Anforderungen, die heute an Schulen gestellt werden, dahingehend waren sich alle an der Fortbildung Teilnehmenden einig. Dass dazu eigentlich zusätzliche personelle und zeitliche Ressourcen nötig wären, um adäquat handeln zu können, machten auch die anschließenden Gespräche unter den teilnehmenden Klassen und der Lehrerschaft noch einmal deutlich.

Jürgen Kittel