Vor 60 Jahren unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Präsident Charles de Gaulle den sogenannten Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrag im Elysée-Palast in Paris, ein Bündnis, das eine in Europa bis dahin beispiellose Zusammenarbeit der einst verfeindeten Völker auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene begründete und letztendlich einen wichtigen Grundstein für die Europäische Union legte. Deshalb wurde am 22. Januar 2019 dieser Freundschaftsvertrag durch Angela Merkel und Emmanuel Macron in Aachen erneuert. Ziel ist eine weitere Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich im Rahmen der EU.
Als Zeichen der Verbundenheit wird seit 2004 alljährlich in Deutschland und in Frankreich der „Deutsch-Französische Tag“, den die Franzosen Journée franco-allemande nennen, begangen, auch am Adalbert-Stifter-Gymnasium. In diesem Jahr stand er unter dem besonderen Motto „Deutschland und Frankreich – für den Frieden vereint“ einem Ziel, dem sich das ASG in der aktuell vom Krieg gegen die Ukraine und anderen bewaffneten Konflikten im Nahen Osten oder Afrika geprägten Zeit in besonderem Maße verpflichtet fühlt. Deshalb haben Schüler aus verschiedenen Jahrgängen in der Aula Spezialitäten aus Frankreich zum Kauf angeboten und eine Ausstellung zu dieser Thematik vorbereitet mit verschiedensten Informationen zu unserem Nachbarland: die Staatschefs der beiden Nationen, Sprichwörter, französische Musik, Wissenschaftler und Sehenswürdigkeiten. Die Oberstufe bereitete mittels Kahoot Quizfragen auf unterschiedlichen Sprachniveaus vor, die mit großer Begeisterung im Unterricht beantwortet wurden. Unsere 10. Klassen nahmen zudem an einer Informations- und Diskussionsrunde mit Prof. Marina Ortrud Hertrampf und drei Studierenden der Uni-Passau teil, die Fragen zu verschiedenen Studiengängen im frankophonen Kontext beantworteten. Für die Dozentin ist gerade der Kontakt und Austausch außerhalb der Universität wichtig, die unmittelbare Nachbarschaft mit dem ASG bietet dazu eine hervorragende Gelegenheit. „Außerdem ist das ASG eine coole Schule, deren Flexibilität, Begeisterung und großes Engagement wir sehr zu schätzen wissen“, so Professor Hertrampf. Auch die Schülerinnen und Schüler verbinden viele positive Erinnerungen und Erfahrungen mit unserem Nachbarland: „Wir haben immer noch Kontakt zu unserem Austauschpartner von vor 6 Jahren“ berichtet Leonie aus der Q12 und Helena schwärmt von den „gotischen Kirchen und Fachwerkhäusern“, die sie während ihrer zahlreichen Reisen besuchte. Und schon bald hat das ASG endlich wieder Gelegenheit die deutsch-französische Freundschaft hautnah zu erleben, wenn es im März den Besuch von knapp 30 Schülerinnen und Schülern aus Le Mans in Empfang nehmen darf.
Heidrun Berger-Asen