Dieser Frage ging das P-Seminar Chemie genauer nach. Mit dem Diplom-Biologen Herrn Braun vom Haus am Strom und der Kursleiterin Frau Fricke haben zehn Kursteilnehmer der Q11 – kurz nachdem dies pandemiebedingt wieder erlaubt war – im Juni 2021 eine Exkursion an die Ilz im Bereich der Ilzschleife unternommen. Nach allgemeinen Informationen zur besonderen Geologie der Ilzschleife, typischen Tieren und Pflanzen – darunter Neophyten wie dem Japanischen Staudenknöterich, der sich im Uferbereich extrem ausbreitet und einheimische Arten verdrängt – begaben sich die Schülerinnen und Schüler mit Kescher und Auffangbehältern bewaffnet in die Ilz. Dort wurden Steine umgedreht, im Sand gewühlt und die Uferpflanzen abgekeschert. Die gefangenen Tiere wurden mit Hilfe von Bestimmungskarten und -literatur in Becherlupen bzw. unter dem Binokular bestimmt und die Anzahl der Individuen jeder Art festgehalten. Daraus wurde am Ende der Saprobienindex bestimmt, der angibt, welcher Gewässergüteklasse die Ilz zugeordnet werden kann. Mit den gefangenen Wasserasseln, Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegen, Strudelwürmern und (wenigen) Schlammröhrenwürmer ergab sich eine Güteklasse II, was einer guten Wasserqualität entspricht.
Im P-Seminar „Aquatische Ökosysteme – Untersuchung biologischer und chemischer Paramater“ haben die Schülerinnen und Schüler nach der Exkursion dann begonnen, einen selbst gewählten Bach in den nächsten Monaten regelmäßig zu untersuchen. Neben der Bestimmung des Saprobienindex werden hier auch chemische Untersuchungen von den Schülern durchgeführt, wie z. B. die Bestimmung des Gehalts an Ammonium-, Nitrat- und Phosphat-Ionen, was ebenfalls Rückschlüsse auf die Belastung des Gewässers z. B. mit Rückständen aus der Landwirtschaft (Gülle etc.) zulässt.
Nach den langen theoretischen Unterrichtsphasen im Distanz- und Wechselunterricht hat der praktische Unterricht in der freien Natur viel Spaß gemacht. Herzlichen Dank an Herrn Braun vom Haus am Strom für die Gestaltung dieses spannenden Vormittags!
Sabine Fricke