Junge Schülerrichter treten an

2017 eröffnete der damalige bayerische Justizminister Winfried Bausback das Schülergericht „Teen-Court“ in Passau. Das ASG war von Beginn an dabei, im Schuljahr 2021/2022 sind David Beyer, Elisabeth Graupe, Bastian Weihrauch, Veronika Wassermann und Jan Suft und (siehe Bild von links) die  neuen Schülerrichter vom Adalbert-Stifter-Gymnasium.

Nach einem Besuch einer Strafsitzung im Amtsgericht wurden sie von der Staatsanwaltschaft belehrt, bevor Mitarbeiter der unter der Trägerschaft des Diözesancaritasverbands stehenden „Brücke Passau“ ihnen  ihre neue Funktion erläuterten. Ziel der Schülergerichte ist es, kriminellen Karrieren vorzubeugen. Bei den noch nicht gefestigten jungen Straftätern sind frühzeitige, passgenaue und kreative Sanktionen besonders wirkungsvoll. Und wenn Schülerrichter ihren Altersgenossen den Spiegel vorhalten, wirkt dies oft besser als der erhobene Zeigefinger eines Erwachsenen.

Aber auch die beteiligten Schülerrichter lernen dabei Verantwortung zu übernehmen und gewinnen einen vertieften Einblick in unser Justizsystem, rechtsstaatliche Prinzipien und in das juristische Berufsfeld. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Passau, begleitet von Oberstaatsanwalt Walter Feiler und Staatsanwältin Sonja Diewald, befassen sie sich mit Straftaten Jugendlicher, etwa Ladendiebstahl oder Sachbeschädigung.

Die Schülerrichter sprechen in Anwesenheit von Vertretern der „Brücke Passau“, die das Projekt sozialpädagogisch begleiten, mit dem jugendlichen Straftäter über die Tat und vereinbaren anschließend mit ihm eine oder mehrere erzieherische Maßnahmen, deren Einhaltung überwacht wird. Das Ergebnis wird von der Staatsanwaltschaft Passau bei der abschließenden Entscheidung berücksichtigt. Bei erfolgreichem Abschluss der Maßnahme wird das Verfahren eingestellt.

B. Wimmer

Fachschaft Wirtschaft und Recht