„Meet a Jew“ ermöglicht eine persönliche Begegnung mit jungen Juden am ASG

Die Lehrerinnen Frau Schott und Frau Gubisch waren sehr erfreut, dass sie kurzfristig zwei junge Anhänger des jüdischen Glaubens im Religionsunterricht am ASG willkommen heißen durften. Trotz weiter und schneebedingt herausfordernder Anreise kamen Nicole und Benjamin an unsere Schule, um sich den Fragen der Neuntklässler zu stellen und von ihrem Leben in Deutschland zu erzählen. Die beiden sind ehrenamtlich in ganz Bayern für „Meet a Jew“ unterwegs und suchen, wann immer es ihnen neben Studium und Arbeit möglich ist, auf Augenhöhe das Gespräch mit Jugendlichen. Die bundesweite Organisation wird vom Zentralrat der Juden in Deutschland koordiniert und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. 

Einerseits wollen Nicole und Benjamin mit ihrem Engagement das jüdische Leben in Deutschland auch mit konkreten Personen sicht- und greifbarer machen, andererseits sind sie auch unterwegs, um Antisemitismus vorzubeugen und entgegentreten.

Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung durften unsere Schüler*innen gleich ihre Fragen loswerden. Diese waren sehr vielfältig: Über praktische Alltagsfragen wie „Wie hält eigentlich die Kippa so gut?“ oder „Welcher jüdischen Gruppe ordnet ihr euch zu?“ bis hin zu sehr aktuellen Fragen zum derzeitigen Krieg in Israel. Bereitwillig und sehr offen versuchten die beiden Gäste die zahlreichen Fragen zu beantworten. Sie erzählten beispielsweise davon, wie sie die jüdischen Speisegesetze einhalten oder wie sich die Sabbatfeier in ihrem vordergründig christlich geprägten Lebensumfeld umsetzen lässt. Dabei ließen sie immer wieder ihre individuelle Glaubensgeschichte einfließen. 

Sehr nachdenklich stimmten die vielen kurzen Erwähnungen, dass antisemitische Erfahrungen das Leben aller Juden in Deutschland begleiten – es sei denn, man versteckt seine religiöse Identität. Trotz dieser Umstände konnte man bei diesen beiden jungen Menschen stets die Begeisterung von ihrem persönlichen Glauben, aber auch den großen Zusammenhalt innerhalb des jüdischen Volkes spüren. 

Wir hoffen, auch in Zukunft über „Meet a Jew“ wieder die Möglichkeit zu bekommen, mit jüdischen Menschen in Kontakt zu treten und ins Gespräch zu kommen!