Sozialpraktikum der 10. Jahrgangsstufe mit Reflexionstag und Informationen zum Bundesfreiwilligendienst

In der vorletzten Schulwoche hatten alle Zehntklässler*innen im Rahmen des Sozialpraktikums nach dem Betriebspraktikum in der 9. Jahrgangsstufe zum zweiten Mal die Gelegenheit, den Schulalltag gegen einen Arbeitsplatz im sozialen Bereich zu tauschen. Dabei verteilten sich unsere Schüler*innen auf Pflegeheime, Kindergärten, Schulen mit besonderen Förderausrichtungen, in die Bahnhofsmission oder andere soziale Einrichtungen. Dabei konnten sich unsere Zehntklässler*innen selbst um eine Stelle bewerben oder eine Stelle aus dem Angebot unseres Partners youngCaritas Passau, vertreten durch Herrn Mario Götz, wählen. Dankenswerterweise kam Herr Götz im Vorfeld auch an unsere Schule, um den Zehntklässlern wichtige Informationen, aber auch Tipps zum Umgang mit ihrer Sozialpraktikumsstelle zu geben. Die schulische Betreuung der einzelnen Schüler*innen erfolgte durch ihre jeweiligen Religions- bzw. Ethiklehrer.

Wie es unseren Schülern dann im Sozialpraktikum erging, kann exemplarisch an zwei Erfahrungen aufgezeigt werden: 

„Schaukelst du mich an?“- diese Frage wurde mir während meines Praktikums im Kindergarten unzählige Male gestellt. Schon als ich morgens in der KiTa ankam, wurde ich von den Kindern stürmisch begrüßt. Nach der freien Spielzeit, die je nach Witterungsbedingungen im Haus oder im Garten stattfand, machten wir zusammen Brotzeit. Danach probten die Kinder jeden Tag mit den Erzieherinnen fleißig die Lieder und das Theaterstück für den Abschlussgottesdienst. Als Praktikantin half ich anschließend beim Austeilen vom Mittagessen und spielte am Nachmittag noch mit den Kindern. Durch dieses Praktikum habe ich eine ganz andere Sicht auf soziale Berufe, aber auch auf mich selbst erhalten. Ich habe erkannt, dass ich relativ gut mit Kindern umgehen kann und wie viel Spaß es mir macht. Vielleicht könnte ein sozialer Beruf wirklich einmal eine Option für mich werden. 

Franziska Lipp, 10b

In dem einwöchigen Praktikum im Altenheim konnte ich vor allem an zwischenmenschlichen Kenntnissen dazugewinnen. Denn mir wurde schnell klar, dass die Kommunikation mit den Bewohnern, denen das Sprechen nicht mehr möglich war, erschwert war. So lernte ich, die Mimik und Gestik von Menschen besser zu interpretieren. Desweiteren verlor ich durch den engen Kontakt mit den Patienten sehr schnell die Berührungsängste und konnte mir somit am Ende der Woche auch mehr zutrauen. Ich war jedoch auch überrascht von der Erkenntnis, dass das Alter oft in keiner Relation zur Fitness der Menschen steht. Beispielsweise gab es eine hundertjährige Bewohnerin, welche körperlich und geistig fitter war als andere Achtzigjährige. Meiner Meinung nach lernt man durch die ständige Konfrontation mit kranken Menschen auch, ein gesundes Leben mehr zu schätzen. Anders als erwartet sind mir die Bewohner sehr schnell ans Herz gewachsen. Nach dieser Woche kann ich mir durchaus vorstellen, auch in den Ferien im Altenheim zu arbeiten, denn mir hat das Praktikum sehr gefallen.

Julius Böhm, 10b 

Gleich im Anschluss an das Sozialpraktikum fand für alle Praktikantinnen und Praktikanten im Rahmen der Aktionstage unserer Schule ein verpflichtender Reflexionstag statt. Jeder stellte mit Hilfe des angefertigten Praktikumsberichts seine Aufgaben und persönlich gemachten Erfahrungen vor und gab auf Grundlage dieser auch eine Einschätzung für die individuelle berufliche Orientierung ab. 
 

Frau Schachner, die bei der youngCaritas Passau für die Organisation des Bundesfreiwilligendienstes zuständig ist, rundete den Reflexionstag mit vielen Informationen und Antworten auf Schülerfragen zum Bundesfreiwilligendienst ab. 

 
 
Maria Gubisch (Organisation Sozialpraktikum)